Lernen, kognitive Neurowissenschaft und die Gestaltung von WBTs

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Lernen, kognitive Neurowissenschaft und die Gestaltung von WBTs

Skript für ein Audio-Podcast, Nils van Well, vom 07.02.2021

4. Aufmerksamkeit

Aufmerksamkeit.

Information muss durch Aufmerksamkeit und Bewusstheit verstärkt werden, um gespeichert zu werden. Lehrer und Lernmedien sollten Aufmerksamkeit stützen und darauf achten, was sie einschränkt und begrenzt. So weit bekannt.

Einzigartig am Menschen sei, dass Aufmerksamkeit und Lernen von sozialen Signalen abhängig ist, so Dehaene. „Ich beachte, was Du beachtest; und ich lerne, was Du mir beibringst“, heißt dies vereinfacht. Jede Art von Lehre, auch am Computer, die lediglich mechanisch Lektionen austeilt, ohne Aufmerksamkeit und Erwartungen zu beachten, ist ineffizient.

Auch dies ist nicht neu. Aber Dehaene beschreibt in großer Klarheit, wie sehr wir für die Steuerung unserer Aufmerksamkeit soziale Hinweise benötigen.

Schon lange wird für die Gestaltung von Lernmedien empfohlen, sie mit einer persönlichen Ansprache einzuleiten. Dehaene liefert hierfür eine erneute Begründung.

Interessant ist an dieser Stelle der Vergleich mit künstlichen neuronalen Netzen. Denn moderne Rechnersysteme können die Muster, die Schemata, die sie erkennen, nicht exportieren, nicht weitergeben. Bisher jedenfalls. Menschen jedoch lernen grundsätzlich von anderen, sie teilen ihr Wissen.