Lernen, kognitive Neurowissenschaft und die Gestaltung von WBTs

Transkript

Zurück zur Episode

Lernen, kognitive Neurowissenschaft und die Gestaltung von WBTs

Skript für ein Audio-Podcast, Nils van Well, vom 02.02.2021

2. Künstliche Intelligenz

w: Was ist Lernen, fragt Dehaene zunächst.

m: Lernen ist, ein internes Modell der externen Welt zu erzeugen.

w: Und wie gehen künstliche neuronale Netze vor, wenn sie solche Modelle erzeugen?

m: Dehaene beschreibt sieben Prinzipien, welche solche modernen Rechnersysteme anwenden. Es sind Algorithmen, Handlungsvorschriften zur Lösung eines Problems oder einer Klasse von Problemen.

w: Ein Prinzip ist beispielsweise, dass zwei Systeme als Akteur und Kritiker gegeneinander antreten. Der Akteur nutzt die Evaluierung des Kritikers, um seine Vorgehensweise zu korrigieren. Reinforcement Learning heißt diese Methode. Google nutzt sie, um den Energieverbrauch seiner Serverlandschaften zu reduzieren. Das Computerprogramm AlphaGo verwendete Reinforcement Learning, um das asiatische Brettspiel Go zu spielen und gegen einen der weltbesten Profi-Spieler zu gewinnen.

m: Manche Leistung der künstlichen neuronalen Netze wirkt zunächst beeindruckend. Doch im Vergleich zum menschlichen Gehirn betont Dehaene entscheidende Einschränkungen künstlicher Intelligenz der Gegenwart:

w: Die meisten sogenannten deep learning Algorithmen berechnen lediglich Vorgänge, die der Mensch als sensorische Reize unbewusst und automatisch verarbeitet.